Biblische Betrachtung

„Die Frau, die du mir zur Seite gestellt hast, gab mir von der Frucht, und ich aß.“
(1. Mose 3,12 NLT)

Ein enger Verwandter der Ausreden ist das Schuldspiel. Dabei verliert man immer, egal wie gut man spielt.
Es klingt zum Beispiel so: „Mein Mann/meine Frau erledigt den Einkauf, ich habe also keine Kontrolle darüber, was im Haus ist.“ – „Es liegt an meinen Genen.“
In diesem Spiel ist man das Opfer, und jemand anderes trägt die Schuld dafür, warum man übergewichtig ist. Genau wie bei Ausreden gilt: Das Schuldspiel zu beenden bedeutet, 100 % Verantwortung für die eigenen Entscheidungen zu übernehmen.

Das Muster, anderen die Schuld zu geben, gibt es schon seit Anbeginn der Menschheit.
Als Gott Adam fragte, ob er von der verbotenen Frucht gegessen habe, schob er die Schuld auf Eva. Und als Gott Eva fragte, gab sie die Schuld der Schlange.
Diese Erzählung zeigt uns ein allgemeines Prinzip: Jede Handlung hat eine Folge.

Immer wenn wir – wie im Garten Eden – jemand anderem die Schuld geben, hindert uns das am Vorankommen.
Wir verschwenden Zeit mit dem falschen Problem, zweifeln an uns selbst und verlieren unser eigentliches Ziel aus den Augen. Am Ende raubt es uns die Freude, die Gott uns schenken möchte. Gottes Weg ist, niemandem und nichts die Schuld für unsere Ergebnisse zu geben, sondern Verantwortung zu übernehmen.

Meditation

Im Garten meines Herzens erklingt die alte Frage: „Hast du von der Frucht genommen?“
Und wie Adam, wie Eva, suche ich nach Ausflüchten, verstecke mich hinter Schatten, zeige auf den Anderen, statt das Licht der Wahrheit zuzulassen.
Doch jedes Mal, wenn ich Schuld verschiebe, verliere ich die Freiheit, die Gott mir schenkt.
Ich bleibe gefangen in Ketten von Ausreden, gebannt auf Wege ohne Freude, weil mein Blick das Ziel verliert.

Heute will ich stehenbleiben und atmen, die Verantwortung annehmen, die Last nicht länger anderen auflegen.
Im Stillen spreche ich Vergebung aus, für mich, für die, die nicht mehr hier sind.
Und im Schweigen erkenne ich: Freiheit beginnt, wenn Schuld endet und Verantwortung geboren wird.